Hilfe aus der Apotheke

Mittel gegen Wadenkrämpfe

Mittel gegen Wadenkrämpfe

Bei Wadenkrämpfen ist oft keine erkennbare Ursache vorhanden. Dann empfehlen Fachärzte in der Regel die Einnahme eines geeigneten Magnesiumpräparates.1 Diese Therapieoption setzt bei einer häufigen Ursache für Wadenkrämpfe an – dem Magnesiummangel. Denn fehlt das Muskelmineral, kann es leicht zu Krämpfen kommen. Zusätzlich punkten Magnesiumpräparate aus der Apotheke mit einer guten Verträglichkeit.

Wadenkrämpfe & Magnesium

Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Muskelfunktion. Ein deutlicher Magnesiummangel führt zu einer verstärkten Erregbarkeit der Nerven, die die Muskeln steuern. Dadurch kann es zu Symptomen wie Zittern, Bewegungsstörungen und Muskelkrämpfen kommen. Magnesium ist derzeit die einzige Therapie, die bei einer möglichen Ursache für Muskelkrämpfe ansetzt2 – nämlich einem Magnesiummangel. Eine weitere Therapieoption bei Wadenkrämpfen sind rezeptpflichtige Medikamente mit Chininsulfat. Sie kommen aufgrund ihrer möglichen schweren Nebenwirkungen jedoch nur in ganz bestimmten Fällen als letzte Behandlungsoption infrage.3

Was viele nicht wissen: Ein Magnesiummangel lässt sich über eine Blutuntersuchung nur schwer feststellen, da zunächst Magnesium aus den Knochen ins Blut abgegeben wird, wenn der Mineralstoff fehlt. Es kann also ein Mangel bestehen, ohne dass dieser bei einer normalen Blutuntersuchung erkennbar wäre. Aufgrund des guten Nebenwirkungsprofils empfehlen Ärzte bei Wadenkrämpfen daher oft die Einnahme eines Magnesiumpräparats auf Verdacht.1 Geeignete Präparate können wegen ihrer guten Verträglichkeit nach Rücksprache mit dem Arzt auch in der Schwangerschaft und Stillzeit zum Einsatz kommen.

Darauf sollten Sie bei der Auswahl eines Magnesiumpräparats achten:

  • Organische Magnesiumverbindungen können vom Körper besser aufgenommen werden als anorganische Magnesiumverbindungen. Achten Sie möglichst darauf, dass das Magnesium in einer Verbindung vorliegt, die gut verfügbar ist.
  • Laut Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind in der Regel Präparate sinnvoll, die mehrmals am Tag eingenommen werden. Eine Tageshöchstmenge von 250 mg sollte bei Nahrungsergänzungsmitteln dabei nicht überschritten werden.4
  • In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, Magnesium in einer höheren Dosis einzunehmen oder die Tagesdosis einmal pro Tag (z. B. abends) zuzuführen. Hierzu stehen entsprechende Arzneimittel in der Apotheke zur Verfügung.
Gut zu wissen:

Damit Magnesium nachhaltig wirken kann, sollte es über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da das Auffüllen der Magnesiumspeicher im Gewebe mehrere Wochen benötigt.2

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Quellen:
1 Lindemuth et al.: S1-Leitlinie Crampi/Muskelkrampf. 2017. In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie

2 Tobolski: Nächtliche Wadenkrämpfe – Therapieoptionen. In: Der Allgemeinarzt 12/2016

3 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm): https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/a-f/chinin-stp.html (zuletzt aufgerufen am 23.03.2018)

4 Stellungnahme Nr. 034/2017 des BfR vom 12. Dezember 2017: BfR bewertet empfohlene Tageshöchstmenge für die Aufnahme von Magnesium über Nahrungsergänzungsmittel